Die Schweizer Künstlerin Karin Hofer ist im Emmental aufgewachsen und absolvierte ihr Studium der Bildhauerei an der Kunstschule Edith Maryon in Freiburg i. B. Sind die im kraftvollen, rohen Duktus der Kettensäge aus einem Stück gearbeiteten Skulpturen von Hofer einerseits von Humor und Ironie getragen, werfen sie andererseits ernste Fragestellungen auf. An der Bad Ragartz ist die Künstlerin mit der Werkserie «Liebe. Verantwortung. Zukunft» vertreten. Die motivischen Kernthemen sind der Mensch und die Erde. Die menschliche Figur tritt in diesem Kontext stets in direktem, inhaltlichem Bezug zur Erdkugel auf. Während die kleinen gedrungenen «Erdhalter» die Weltkugel kaum zu stemmen vermögen, geniessen ein Mann und eine Frau andernorts die «Gute Aussicht», die ihnen der blaue Planet bietet. Für einmal nicht als Mann, sondern als Frau tritt das in der Kunstgeschichte häufig mythologische Motiv des Titanen «Atlas» auf, der – oder eben die – das Himmelsgewölbe am westlichsten Punkt der Welt stützt. Das einstmals intakte und im Laufe der Geschichte entfremdete Verhältnis zwischen Mensch und Natur manifestiert sich in Hofers Werkserie in der Skulptur «Kiss the world», die das innere Kind symbolisiert, das eine noch ungestörte Beziehung zur Natur hat. Der Werkzyklus wird durch eine Figur beschlossen, die unter grossem Druck und in tiefer Demut den Erdball auf dem Rücken trägt, ohne unter der enormen Last zusammenzubrechen. Und so ist es denn jeder gewaltige Druck, der den Menschen aufwecken und dazu bringen soll, in Demut auf die Vergangenheit und die Gegenwart zu blicken. Gleichzeitig soll er dazu angeregt werden, Verantwortung zu übernehmen, um so die Zukunft aktiv, liebevoller und hoffnungsvoller zu gestalten.
Zitat
«Einer inneren Sehnsucht folgend, entwickeln sich meine Skulpturen von innen heraus, nicht über den Kopf. Erst wenn mein Geist ruhig ist und ich innerlich leer bin, kann das Wesentliche an die Oberfläche aufsteigen. Deshalb ist meine Kunst sogar mit der Kettensäge Meditation.»
Bad RagARTz
Seit mehr als 20 Jahren gestalten Esther und Rolf Hohmeister alle 3 Jahre ein zukunftsweisendes Kunstprojekt zum Leben. Inzwischen ist die Freiluft-Skulpturenausstellung in Bad Ragaz, Vaduz (Liechtenstein) und im Alten Bad Pfäfers zu einem der grössten Open-Air-Kunstanlässe weltweit geworden. Auch 2024 werden wieder Hunderttausende Menschen den Weg ins Sarganserland finden, um vielfältige Kunstwerke von 88 international renommierten Kunstschaffenden sehen zu können. Etwa 400 Kunstwerke verwandeln den Kurort in eine Welt voller erlebnisreicher Begegnungen mit Skulpturen. Die diesjährige Schweizer Triennale der Skulptur steht unter dem Motto «Die Gegenwart – denn ohne heute gäbe es morgen kein gestern».
Mit ihren acht Skulpturen der Werkserie "Liebe.Verantwortung.Zukunft", widmet sich Karin Hofer dem Spannungsfeld von Mensch und Erde und könnte damit nicht gegenwärtiger sein. Die ganze Serie ist entlang der Tamina-Promenade zu entdecken.
Welches Sujet würde besser nach Bad Ragaz passen als die Badenden? Die Künstlerin wurde eingeladen, ebenfalls ihre bereits seit Jahren bekannten Badenden aus Holz auszustellen. Einige dieser Skulpturen sind im Dorfkern von Bad Ragaz zu finden. Weitere kleinere Skulpturen befinden sich anlässlich dem Festival der Kleinskulptur im Alten Bad Pfäfers.
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Festival der Kleinskulptur, Altes Bad Pfäfers, Taminaschlucht | -> Mehr Info's zum Bad Pfäfers
Die Badenden - Frauenskulpturen, sitzen selbstbewusst auf einem oder mehreren Würfeln. Mit der einen Hand halten sie sich, den von Wind und Haar umspielten Sonnenhut fest, mit der anderen stützen sie sich auf dem Sockel ab. Ihre wohlbeleibten Körper sitzen leicht verdreht und keck auf dem obersten Würfel und zaubern beim Betrachten ein Schmunzeln ins Gesicht. Die Badenden sollen nicht nur lustig sein, sondern auch zum Nachdenken anregen. Für die Künstlerin sind sie ein Statement, dass alle Frauen sich so geben dürfen, wie sie sind, so leben können wie sie sich das als Individuum vorstellen – frei, unabhängig, selbstbestimmt.
Die Cityhopperin hüpft mit wehenden Haaren vergnügt auf der Erde. Inspiration für diese Skulpturen hatte die Künstlerin, als sie Kinder auf Hüpfbällen sah. Diese unbeschwerte Fröhlichkeit übertrug sie in die Holzskulptur. Das Sujet der Cityhopperin symbolisiert das Spannungsfeld des unbeschwerten Reisens auf unserer schönen Erde und dem fragilen Gleichgewicht der Natur.
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